Wird Ihr Antrag auf Übernahme einer Mietkautionsbürgschaft von der Bank oder Versicherung abgelehnt, kann dies unterschiedliche Gründe haben. Wir erläutern was dahinter steckt, und wie Sie möglicherweise doch noch eine Zusage erhalten.
Inhaltsverzeichnis
Mögliche Gründe für eine Ablehnung
Im ersten Schritt ist es wichtig, die Gründe für die Ablehnung nachzuvollziehen. Was also hat die Versicherung oder Bank veranlasst, mir als Mieter die Bürgschaft zu verweigern? In vielen Fällen hängt ein solcher Bescheid mit der eigenen Bonität zusammen. Jedoch kommen auch andere Ursachen in Frage, siehe folgende Auflistung:
- Formelle Voraussetzungen sind nicht erfüllt
- Antragsteller hat falsche oder unvollständige Angaben gemacht
- Geforderte Nachweise fehlen (z.B. Kopie vom Mietvertrag, Gehaltsabrechnung )
- Bei der Bonitätsprüfung ermittelter Score ist zu niedrig
- Im Zuge der Bonitätsprüfung ergeben sich so genannte harte Negativmerkmale
- Gemachte Angaben lassen auf eine zu geringe Kreditwürdigkeit schließen.
- Datenbasis bei Schufa, Infoscore oder Creditreform ist veraltet / fehlerhaft
Ablehnung trotz guter Bonität: Wie ist das möglich?
Kommt die Ablehnung für den Mieter überraschend (z.B. trotz festen Einkommens und guter Zahlungsmoral), sollte in jedem Fall das Ergebnis der Bonitätsprüfung genauer unter die Lupe genommen werden. Hier ist die Beantragung einer Selbstauskunft sinnvoll. So lässt sich leicht feststellen, ob nicht doch möglicherweise in der Vergangenheit die Begleichung einer Versandhaus-/ oder Handyrechnung in der Hektik des Alltags untergegangen ist.
Ablehnung aufgrund veralteter / fehlerhafter Bonitätsdaten
Auch bei Schufa & Co arbeiten „nur“ Menschen. In seltenen Fällen kann es daher zu einer Ablehnung aufgrund abweichender Daten kommen. So wurden in der Vergangenheit immer mal wieder Antragstellern Verträge (Handy, Kredit, usw..) verwehrt, da die Schufa eine falsche Wohnadresse gespeichert hatte. Je nach Häufigkeit von Kredit-/ Zahlungsausfällen in einer bestimmten Gegend unterteilt die Schufa gute und schlechte Wohnadressen. Wird man einer schlechten Wohnadresse zugeordnet, kann dies zusammen mit anderen Faktoren bei der Bonitätsabfrage zu einem negativen Ergebnis führen. Auch veraltete Daten können zu einem schlechten Ergebnis der Bonitätsprüfung beitragen. So erhalten Verbraucher immer mal wieder Vertragsablehnungen aufgrund von Fakten die bereits viele Jahre zurückliegen, jedoch eigentlich keine Rolle mehr spielen dürften.
Wie wird die Bonität geprüft?
Die Bonitätsdaten werden von so genannten Wirtschaftsauskunfteien, wie z.B. der bekannten Schufa zur Verfügung gestellt, und im Rahmen der Prüfung von der Kautionskasse abgefragt. Wie gut oder schlecht die Bonität des Kunden ist, wird im so genannten Score dargestellt. Ist dieser zu niedrig, wird die Kreditwürdigkeit gering eingeschätzt, was zu einem abschlägigen Bescheid führen kann. Ebenfalls zu einer Ablehnung führen häufig so genannte harte Negativmerkmale. Hierzu gehören z.B. laufende Privatinsolvenzen, unbestrittene Mahnbescheide oder Zwangsvollstreckungsmaßnahmen. Mehr Informationen zur Bonität sowie den Voraussetzungen.
Anspruch auf Korrektur der Schufadaten
Da die Datenlage von Schufa & Co maßgeblich dazu beiträgt, ob der Vertragsschluss eines Verbrauchers zu Stande kommt oder nicht, ist es natürlich besonders wichtig, dass die Daten dort korrekt gespeichert sind. Stellt sich heraus, dass die Datenbank der Auskunftei veraltet oder falsch ist, kann der Betroffene eine Korrektur verlangen. Für Einträge die länger als drei Jahre zurückliegen, darf der Verbraucher sogar die Löschung beantragen. Über eine Selbstauskunft kann man sich zunächst einen Überblick verschaffen, und falls nötig im nächsten Schritt eine Aktualisierung durchsetzen.
Mietbürgschaft abgelehnt was tun?
Die Bonitätskriterien werden von den Kautionskassen bzw. den bürgenden Versicherern / Banken individuell festgelegt, und können sich daher voneinander unterscheiden. So kann ein bestimmtes Merkmal bei einem Kautionsanbieter ein Ablehnungsgrund sein, während dasselbe Merkmal bei einer anderen Kautionskasse kein Problem für eine Zusage darstellt. Mit anderen Worten: führt eine Bonitätsabfrage über die Schufa zu einer Ablehnung der Mietkautionsbürgschaft, kann eine Bonitätsprüfung über Infoscore zu einem anderen Ergebnis kommen. Für Mieter, die einen abschlägigen Bescheid für ihre Mietkaution erhalten haben, kann es sich durchaus lohnen, eine erneute Anfrage bei einem der anderen Anbieter zu stellen. Darüber hinaus lohnt es sich, die eigene Bonität genauer unter die Lupe zu nehmen. Eine Selbstauskunft der Wirtschaftsauskunftei (Schufa, Infoscore etc.) gibt Aufschluss über den Stand der Dinge.
Weiterführende Links zum Thema
- meineschufa.de Eigenauskunft bei der Schufa einholen
- arvato-infoscore.de – Eigenauskunft bei Infoscore einholen
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