Wer kennt das nicht: Während sich die Ausgaben für Renovierung und Möbel noch bewältigen lassen, bleibt oft kein Geld mehr für die Mietkaution übrig. Jedoch kein Grund, auf die Traumwohnung zu verzichten: Wir geben 7 Tipps zur Finanzierung.
- Wer nur die Zeit bis zum nächsten Gehaltseingang überbrücken möchte, kann seinen Dispo in Anspruch nehmen.
- Besteht der finanzielle Engpass darüber hinaus, eignet sich eine Bürgschaft oder ein Ratenkredit.
- Empfänger von Bürgergeld können eine Übernahme der Kaution beim Jobcenter beantragen.
- Mieter haben zudem einen gesetzlichen Anspruch auf Ratenzahlung.
7 Möglichkeiten die Mietkaution zu finanzieren
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich Geld für die Mietkaution zu leihen. Wann sich welche Art der Finanzierung eignet, zeigt die folgende Tabelle. Wir erläutern jeweils die Vor- und Nachteile, wie es funktioniert, und welche Kosten anfallen. Über den orangenen Button können Sie passende Anbieter vergleichen, oder finden weitere Infos zum Thema.
Ratenkredit
+ bei Onlinekredit schnelle Auszahlung
– bei schlechter Kreditwürdigkeit teuer
– lange Vertragsbindung
Bürgschaft
+ Geldzahlung nur im Schadensfall
+ jederzeit kündbar
– jährliche Gebühren
Dispokredit
+ Geld ist schnell verfügbar
– hohe Zinsen
– Verschuldungsgefahr
Ratenzahlung
(gesetzlich)
+ keine zusätzlichen Kosten
– Mehrbelastung über 3 Monate
– bei Vermietern unbeliebt
Hilfe von Familie
+ Rückzahlung flexibel vereinbar
– Streitigkeiten bei Zahlungsverzug
Jobcenter
+ bessere Chance auf Wohnung
– Übernahme nur als Darlehen
– Verrechnung mit Regelsatz
1. Mietkaution in Raten zahlen
Mieter haben einen gesetzlichen Anspruch darauf, die Mietkaution in 3 Raten zu zahlen. Dieser Anspruch kann vom Vermieter nicht verweigert, oder im Mietvertrag ausgeschlossen werden. Der Gesetzgeber legt die Zahlungsmodalitäten wie folgt fest: Die erste Rate wird mit Beginn des Mietvertrags fällig, die zweite und dritte mit den beiden folgenden Mietzahlungen. Die finanzielle Belastung der Kaution wird somit auf einen längeren Zeitraum verteilt. Der Nachteil: Während der drei Monate fehlt ein hoher Betrag im Haushaltsbudget. Die Möglichkeit ist nur dann empfehlenswert, wenn man trotzdem gut über die Runden kommt.
2. Mietkautionsbürgschaft hinterlegen
Ist das Geld beim Umzug knapp, können Mieter die Sicherheit für den Vermieter auch über eine Mietkautionsbürgschaft stellen. Bei Mietschulden oder Schäden in der Wohnung bürgt eine Bank oder Versicherung für die Ansprüche des Vermieters aus dem Mietvertrag. Der Wohnungsgeber erhält anstelle von Bargeld eine Bürgschaftsurkunde. Einer der Vorteile ist, dass keine Barkaution in Höhe von drei Nettomieten hinterlegt werden muss. Nachteilig ist, dass für die Dauer der Nutzung eine Gebühr anfällt. Die Lösung ist dann sinnvoll, wenn nicht genug Ersparnisse vorhanden sind, aber ein Kredit nicht infrage kommt.
3. Die Mietkaution per Dispokredit finanzieren
Auch der Dispokredit auf dem Girokonto bietet zusätzliche Liquidität. Das Geld ist einfach zugänglich, da (bei einem bereits zugesagten Dispo) kein gesonderter Antrag bei der Bank gestellt werden muss. Bis zur vereinbarten Höhe lässt sich der Kreditrahmen beliebig in Anspruch nehmen. Zu beachten sind jedoch die hohen Zinsen. Eine Kontoüberziehung wird spätestens dann teuer, wenn sie längere Zeit andauert. Diese Art der Finanzierung eignet sich daher nur für einen kurzen Zeitraum von wenigen Tagen. Spätestens mit dem nächsten Gehaltseingang sollte das Konto wieder im Plus sein.
4. Geld von der Bank leihen (Kautionskredit)
Eine weitere Möglichkeit ist, sich für einen bestimmten Zeitraum Geld von der Bank zu leihen. Ein üblicher Ratenkredit hat meist eine Laufzeit zwischen 24 und 48 Monaten. Bei vielen Banken sind inzwischen auch kleinere Beträge verfügbar, welche an die Kautionssumme angepasst werden können. Ein Vorteil für den Mieter ist, dass die Summe in Raten zurückgezahlt wird. Die Ratenzahlung kann jedoch auch gleichzeitig ein Nachteil sein. Denn so wird über einen längeren Zeitraum Kapital gebunden, welches nicht mehr zum Leben zur Verfügung steht. Ist die Bonität als Kreditnehmer schlecht, fallen zudem hohe Zinsen an. Bei einem guten Schufa-Score und Einkommen erhält man jedoch attraktive Konditionen. In dem Fall kann sich ein Kautionskredit lohnen.
5. Hilfe von der Familie bekommen
Auch in der Familie findet man oftmals Unterstützung. Entweder Oma plündert das Sparschwein, oder die große Schwester nimmt mal eben ihr Erspartes. Familienmitglieder vergeben einen Kredit in der Regel zinslos. Allerdings kann es zu Streitigkeiten kommen, wenn bei der Rückzahlung Probleme auftreten.
6. Übernahme der Kaution durch Jobcenter
Wer Bürgergeld bezieht, kann auch eine Übernahme der Mietkaution beim Jobcenter beantragen. Hierfür bekommt der Hilfeempfänger jedoch keinen Zuschuss, sondern lediglich ein Darlehen gewährt. Die Vergabe erfolgt zinslos, sodass nur der eigentliche Geldbetrag zurückgezahlt werden muss. Die Tilgung erfolgt in monatlichen Raten. Diese werden allerdings mit späteren Bürgergeld-Zahlungen verrechnet. Deshalb ist diese Finanzierung nur in wirklichen Ausnahmefällen empfehlenswert.
7. Crowdfunding als Alternative
Neben Banken vergeben heutzutage auch Privatpersonen Kredite, wie z.B. über die Crowdfunding-Plattform Auxmoney. Dort sind Personen angemeldet, die mit ihrem Kapital verschiedene Vorhaben finanzieren. Wurde Ihr Antrag von der Bank abgelehnt, kann es bei Auxmoney trotzdem klappen. Geringverdiener erhalten ebenfalls eine Chance. Aber auch bei Crowdfunding werden die Konditionen bonitätsabhängig vergeben. Deshalb sollte man vor Vertragsabschluss die Bedingungen genau lesen. Bis zur Auszahlung ist zudem etwas Geduld gefragt. Antragsteller berichten von einer Bearbeitungszeit von drei bis vier Tagen.
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