Mit einer Mietkautionsversicherung umgehen Sie als Mieter die hohe Einmalzahlung der Mietkaution. Statt Bargeld zu hinterlegen, bürgt eine Versicherung beim Vermieter für ausstehende Mieten, Nebenkosten und Renovierungen. Wir erläutern, wie es funktioniert, was es kostet, und wie Sie mit einem Vergleich verschiedener Tarife zusätzlich Geld sparen können.
- 1. Günstigen Anbieter auswählen.
Kautionshöhe eintragen, dann auf "jetzt vergleichen" klicken. - 2. Vertrag online abschließen.
- 3. Urkunde an Vermieter übergeben.
Was ist eine Mietkautionsversicherung?
Die Mietkautionsversicherung ist eine Möglichkeit für Mieter, die Kaution ohne die Hinterlegung von Barmitteln zu stellen. Hierbei garantiert eine Versicherung dem Vermieter, bei Zahlungsausfällen oder Schäden in der Wohnung bis zur Höhe der vereinbarten Kautionssumme einzustehen. Der Vermieter erhält lediglich eine Bürgschaftsurkunde, die er für die Dauer des Mietverhältnisses aufbewahren muss. Der Mieter spart sich den hohen Einmalbetrag, und zahlt dafür im Gegenzug einen jährlichen Beitrag. Der Begriff Kautionsversicherung ist eigentlich irreführend, da es sich um eine Bürgschaft handelt. Korrekterweise müsste es also Versicherungsbürgschaft für die Mietkaution heißen.
So funktioniert die Mietkautionsversicherung in der Praxis
Der Mieter Hans schließt einen Mietvertrag für seine neue Wohnung ab. Der Vermieter verlangt von ihm eine Mietkaution von 2.000 Euro. Hans würde jedoch sein Erspartes lieber für neue Möbel ausgeben. Sein Vermieter erklärt sich mit einer Mietkautionsversicherung einverstanden. Hans muss nun die Kaution nicht mehr auf einmal zahlen, und wird dadurch finanziell entlastet.
- 1. Vertragsabschluss: Hans vergleicht verschiedene Tarife für eine Mietkautionsversicherung, und wählt einen günstigen Anbieter aus. Die Versicherung prüft seinen Antrag, und übernimmt die Bürgschaft über 2.000 €. Hans zahlt im Gegenzug einen festen Jahresbeitrag an die Gesellschaft.
- 2. Übergabe der Urkunde: Der Versicherer stellt eine Bürgschaftsurkunde aus, die Hans seinem Vermieter übergibt. Dieser ist nun bis zur vereinbarten Kautionssumme abgesichert.
- 3. Barkaution sparen: Hans kann mit den eingesparten 2.000 € z.B. die Wohnung renovieren, oder neue Möbel kaufen.
- 4. Auszug und Schadensabwicklung: Nach einigen Jahren zieht Hans wieder aus. Der Vermieter stellt jedoch einen Schaden in der Wohnung fest, dessen Reparatur 800 Euro kostet. Er meldet der Versicherung den Schaden, welche daraufhin den Geldbetrag auszahlt. Hans wird über die Inanspruchnahme informiert, und muss der Gesellschaft den Betrag erstatten.
- 5. Kündigung: Nachdem der Schaden reguliert wurde, schickt der Vermieter die Urkunde an die Gesellschaft zurück. Mit dem Tag der Rücksendung gilt der Vertrag als gekündigt.
Anbieter für Mietkautionsversicherung im Vergleich
Die Kosten einer Mietkautionsversicherung berechnen sich aus einem festen Zins sowie der vom Vermieter verlangten Kautionssumme. Die Preise beginnen derzeit bei 21 Euro pro Jahr (500 Euro Kautionssumme, Stand Januar 2025). Mit unserem Vergleich – hier auf mietkautionsbuergschaft.de – finden Sie schnell und einfach einen günstigen Anbieter. Tragen Sie hierzu bitte die Höhe Ihrer Mietkaution in den Rechner ein. Klicken Sie dann auf „jetzt vergleichen“.
- 1. Günstigen Anbieter auswählen.
Kautionshöhe eintragen, dann auf "jetzt vergleichen" klicken. - 2. Vertrag online abschließen.
- 3. Urkunde an Vermieter übergeben.
Was kostet eine Mietkautionsversicherung?
Wie viel eine Mietkautionsversicherung kostet, richtet sich nach dem Zinssatz des Anbieters, der Höhe der vom Vermieter verlangten Kaution sowie der Nutzungsdauer (Laufzeit). Die Bonität des Mieters spielt dagegen bei den Konditionen keine Rolle: Der angegebene Zins bezieht sich dabei immer auf ein Jahr. Da keine weiteren Kosten hinzukommen, entspricht der Wert dem effektiven Jahreszins. Zum besseren Verständnis wird das Ganze nun an folgendem Beispiel erläutert:
Wie kann man Tarife für Mietkautionsversicherungen vergleichen?
Man kann Mietkautionsversicherungen 1. lediglich über den Preis, 2. weiteren Vertragsdetails, oder 3. anhand bestimmter Zusatzleistungen miteinander vergleichen. Beim reinen Preisvergleich wird anhand der vom Vermieter verlangten Kautionssumme sowie dem Zinssatz des jeweiligen Anbieters eine günstige Police ermittelt. Die Produktdetails in der Tabelle beinhalten z.B. Angaben zur Zahlungsweise, den Anforderungen an die Bonität, der bürgenden Versicherung, oder der Auszahlung an den Vermieter. Zusatzleistungen sind z.B. Einkaufsgutscheine, ein Gratis-Umzugstransporter oder die Beitragsübernahme bei Arbeitslosigkeit.
Zahle ich mit dem Beitrag meine Mietkaution ab?
Die Kautionsversicherung bietet eine Alternative zur direkten Zahlung einer Mietkaution, indem sie den finanziellen Aufwand zu Beginn des Mietverhältnisses reduziert. Die gezahlten Prämien sind jedoch keine monatlichen Raten wie bei einem Kredit, sondern eine Gebühr für die Bereitstellung der Bürgschaft.
Welche Vorteile und Nachteile gibt es?
Mieter profitieren von einer Mietkautionsversicherung, da die Kaution nicht mehr auf einem schlecht verzinsten Sparkonto festliegt, und das Geld somit für wichtige Anschaffungen zur Verfügung steht. Für Vermieter stehen Argumente wie Zeitersparnis, ein geringer Verwaltungsaufwand sowie Sicherheit im Vordergrund. Jedoch gibt es auch einige Nachteile, siehe folgende Übersicht.
Vorteile
- Schonung der Ersparnisse oder Vermeidung einer Kreditaufnahme
- keine Belastung / Einschränkung des Kreditrahmens bei der Hausbank
- als Zwischenfinanzierung nutzbar (Bürgschaft kann jederzeit gekündigt, und in Barkaution umgewandelt werden)
- weniger Aufwand: Wegfall der Kontoverwaltung und Zinsabrechnung
- automatische Bonitätsprüfung des Mieters
- keinerlei Kosten für Vermieter
- volle Sicherheit von Anfang an: (keine Ratenzahlung nach § 551 BGB)
- bessere Vermietbarkeit von Immobilien in strukturschwachen Gegenden
Nachteile
- überschaubare aber regelmäßige Gebühren (insbesondere bei langer Laufzeit)
- Einreichung einiger Dokumente im Schadensfall, wie z.B. Mietvertrag, Fotos oder Kostenvoranschläge
Für wen eignet sich eine Mietkautionsversicherung?
Eine Mietkautionsversicherung kann in verschiedenen Situationen sinnvoll sein. Die folgende Auflistung zeigt einige Beispiele.
- Finanzieller Engpass: Ein Mieter verfügt während der Umzugsphase nicht über genug Geld, um die komplette Mietkaution zahlen. Mit der Police lässt sich der teure Dispo oder ein langfristiger Ratenkredit umgehen.
- Erhalt von Liquidität: Es sind Ersparnisse vorhanden. Diese sollen jedoch für andere Ausgaben beim Umzug verwendet werden.
- bei häufigem Umzug: Personen, die z.B. aus beruflichen Gründen häufig umziehen, können damit regelmäßig hohe Kautionszahlungen vermeiden.
- bei kurzen Vertragslaufzeiten: Es fallen weniger Beiträge an als bei langen Laufzeiten.
Welche Voraussetzungen müssen Mieter erfüllen?
Grundsätzlich kann jeder Mieter eine Bürgschaftsversicherung abschließen. Jedoch müssen Antragsteller gewisse Mindestanforderungen erfüllen. Die Anforderungen sind nicht ganz so streng wie bei einer Bankbürgschaft-Mietkaution. Ein unbefristetes Arbeitsverhältnis mit regelmäßigem Einkommen wird nicht vorausgesetzt. Bei einem zu niedrigen Schufa-Score, laufenden Mahnverfahren, eidesstattlicher Versicherung oder einer Privatinsolvenz wird der Antrag jedoch abgelehnt.
Die Voraussetzungen im Überblick
- vollständiger Antrag (alle Angaben zur Person sowie zum Mietobjekt)
- Mindestalter 18 Jahre
- Wohnsitz / Mietobjekt in Deutschland
- ungekündigtes Mietverhältnis
- Bonitätsprüfung mit positivem Ergebnis
Wie läuft die Bonitätsprüfung ab?
Die Bonitätsprüfung erfolgt direkt online, und ist in den Antragsprozess integriert. Innerhalb weniger Sekunden erfährt der Antragsteller das Ergebnis. Die Versicherungsgesellschaft prüft dessen Bonität durch Abfragen bei Wirtschaftsauskunfteien wie der SCHUFA, Infoscore, Bürgel oder Creditreform. Die Auskunfteien liefern Informationen zur Kreditwürdigkeit, dem Zahlungsverhalten in der Vergangenheit sowie negative Einträge, wie z.B. eine Privatinsolvenz. Anhand der erhaltenen Informationen bewertet der Versicherer das Risiko, und entscheidet, ob der Antrag genehmigt oder abgelehnt wird. Bei einer positiven Entscheidung wird die Bürgschaft ausgestellt, und dem Mieter eine Urkunde zur Vorlage beim Vermieter übergeben.
Gibt es eine Mietkautionsversicherung ohne Schufa?
Jeder Antragsteller durchläuft eine Bonitätsprüfung. Die Abfrage der Bonität erfolgt – je nachdem welcher Versicherer die Bürgschaft übernimmt – entweder über die Schufa oder eine andere Auskunftei. Man kann also grundsätzlich eine Kautionsversicherung erhalten, ohne dass eine Schufa-Auskunft eingeholt wird. Ein Abschluss komplett ohne Bonitätsprüfung ist jedoch nicht möglich.
Muss der Vermieter eine Mietkautionsversicherung akzeptieren?
Nein, Vermieter dürfen eine Mietkautionsversicherung auch ablehnen. Dies liegt an den gesetzlichen Bestimmungen des § 551 BGB. Nach dieser Vorschrift ist die Kaution grundsätzlich auf einem herkömmlichen Sparkonto bei einer Bank anzulegen. Nur diese Kautionsform muss der Hausherr daher akzeptieren. Andere Absprachen sind möglich, müssen von den Mietparteien jedoch einvernehmlich getroffen werden.
Was tun, wenn der Vermieter die Versicherung ablehnt?
Erkundigen Sie sich direkt bei Ihrem Vermieter nach den Gründen. Oftmals kann ein klärendes Gespräch helfen, Bedenken auszuräumen. Manchmal akzeptiert der Hausherr die Mietkautionsversicherung nicht, weil er das Produkt nicht kennt, oder keine Erfahrungen damit hat. In dem Fall können Sie als Mieter versuchen, ihn von den Vorteilen zu überzeugen. Beispiele sind die (für Vermieter) kostenlose Nutzung, der geringe Verwaltungsaufwand sowie die Gewissheit, dass sich nur bonitätsgeprüfte Mietinteressenten für die Wohnung bewerben. Ansonsten kommen verschiedene Alternativen infrage, siehe folgende Auflistung.
- Barkaution: Der Mieter übergibt die Kautionssumme dem Vermieter in bar. Dieser eröffnet ein Sparkonto bei einer Bank. Dort wird das Geld während der Mietdauer verzinst.
- Verpfändetes Sparkonto: In dem Fall eröffnet der Mieter das Mietkautionskonto, zahlt die Kaution dort ein, und verpfändet das Konto zugunsten des Vermieters.
- gesetzliche Ratenzahlung nutzen: Die gesetzliche Vorschrift des § 551 BGB erlaubt Mietern, die Mietkaution in drei monatlichen Raten zu zahlen.
- Finanzierung über Darlehen: Der Mieter nimmt einen Kredit bei einer Bank auf, oder leiht sich das Geld bei einer Privatperson.
Wie funktioniert die Inanspruchnahme im Schadensfall?
Hat der Vermieter nach Ende des Mietverhältnisses noch offene Ansprüche gegenüber dem Mieter, kann er diese mit der Mietkaution verrechnen, und hierfür die Kautionsversicherung in Anspruch nehmen.
Wann zahlt eine Versicherung für die Mietkaution?
Genau wie eine normale Mietkaution deckt die Kautionsversicherung die Ansprüche des Vermieters aus dem Mietvertrag ab. Sie erhalten als Vermieter einen finanziellen Ausgleich, wenn Ihr Mieter die vereinbarten Zahlungen für Miete und Nebenkosten schuldig bleibt, oder beim Auszug notwendige Renovierungsarbeiten in der Wohnung nicht vornimmt. Übernommen werden:
- Mietrückstände
- nicht bezahlte Nebenkosten
- vom Mieter verursachte Schäden
- Prozesskosten aus einem Rechtsstreit
Ablauf der Inanspruchnahme in der Praxis
Die Inanspruchnahme einer Mietkautionsversicherung erfolgt nach einem standardisierten Verfahren, ähnlich der Schadensregulierung bei einer Haftpflicht- oder Hausratversicherung. Die einzelnen Schritte werden anhand des folgenden Beispiels erläutert:
- 1. Schadensmeldung: Der Vermieter meldet einen Schaden in der Wohnung, dessen Reparatur 900 € kostet.
- 2. Prüfung: Die Versicherung überprüft die eingereichten Nachweise, wie z.B. Fotos oder Kostenvoranschläge.
- 3. Entscheidung und Auszahlung: Die Gesellschaft erkennt den Schaden an, und zahlt dem Wohnungsgeber die 900 € aus.
- 4. Rückzahlungspflicht: Der Mieter wird über die Schadensregulierung informiert, und muss dem Versicherer den Geldbetrag erstatten.
Wie sicher ist eine Mietkautionsversicherung für Vermieter?
Die Mietkautionsbürgschaft ist eine vollwertige Mietsicherheit nach § 551 BGB, und daher genauso sicher wie eine normale Kaution. Es handelt sich lediglich um eine bargeldlose Form davon. Die Versicherung garantiert dem Vermieter im Schadensfall die Zahlung bis zur Höhe der im Mietvertrag vereinbarten Kautionssumme. Die Zahlungsverpflichtung bleibt übrigens auch dann bestehen, wenn der Mieter mit seinen Beiträgen im Rückstand ist.
Kann man eine Mietkautionsversicherung auch gewerblich nutzen?
Auch Unternehmen können von den Vorteilen profitieren. Mehr Infos und entsprechende Anbieter finden Sie auf unserer Webseite unter Gewerbe. Für Gewerbetreibende sind die Beiträge übrigens als Betriebskosten steuerlich absetzbar.
Kündigung und Rückgabe nach Mietende
Endet das Mietverhältnis, stellt sich die Frage nach der Kündigung einer Mietkautionsversicherung. Zunächst gilt: Eine feste Laufzeit oder Kündigungsfrist gibt es nicht. Die Sicherheit muss jedoch so lange zur Verfügung stehen, bis alle Ansprüche des Vermieters aus dem Mietvertrag abgegolten sind. Oder einfach ausgedrückt: Der Vertrag lässt sich erst kündigen, wenn alle Mieten und Nebenkosten bezahlt, und verursachte Schäden reguliert wurden. Ist alles erledigt, unterschreibt der Hausherr eine sogenannte Enthaftungserklärung. Diese gibt er zusammen mit der Bürgschaftsurkunde an die Versicherung zurück. Mit dem Tag der Rückgabe endet der Vertrag.